Brockwinkler Weg
Das Konzept zur energetischen Modernisierung und Nachverdichtung eines Wohnquartiers aus den 1950er Jahren in Lüneburg sieht eine energetische Optimierung der Gebäudehülle, Erneuerung der Anlagentechnik und die Schaffung neuen Wohnraums in den Dachgeschossen vor. Da die bestehenden Hauseingänge äußerst beengt sind und keine Abstellmöglichkeiten bieten, erhalten die Wohngebäude durch Erweiterung und Umgestaltung der Eingangsbereiche eine zeitgemäße Eingangssituation.
Prämisse des Entwurfs ist, die vorhandenen städtebaulichen Qualitäten zu erhalten. Die bestehenden Gärten und Grünflächen zwischen den Häuserzeilen sollen daher von einer ergänzenden Bebauung freigehalten werden. Die Außenräume werden als Fortführung des südlich angrenzende parkähnliche Grünbereichs des ehemaligen Landeskrankenhauses begriffen und sollen lediglich aufgewertet und maßvoll umgestaltet werden.
Durch die gewählte prägnante Dachform erfahren die Häuser eine zeichenhafte baukörperliche Überformung und Aufwertung. Die bestehenden - durchweg kleinen - Wohnungen werden durch größere 3- und 4-Zimmerwohnungen in den Dachgeschossen, die auch von Familien genutzt werden können, ergänzt. Das breitere Angebot an Wohnungen unterschiedlicher Größe erlaubt eine differenzierte Mieterstruktur.


Die Dachaufstockung ist als Mischkonstruktion aus Vollholz- und Holzrahmenelementen vorgesehen. Die statisch und schalltechnisch unzureichenden vorhandenen Stahlbetondecken werden durch Brettsperrholzelemente ergänzt und ermöglichen durch die Aufnahme der notwendigen Installationsstränge eine relativ freie Grundrissanordnung in den Dachgeschossen. Vorgefertigte Wandelemente in Holzrahmenbauweise gewährleisten eine kurze Bauzeit. Einschränkungen für die Bewohner während der Ausführung werden so auf ein Minimum reduziert. Als Fassadenmaterial dienen kleinformatige Fassadenplatten im Rautenformat.
Das energetische Konzept sieht die Anbindung des Wohnanlage an das Versorgungssystem des nahegelegenen Landeskrankenhauses vor. Die Einzelthermen in den Wohnungen entfallen, was zu einem Flächengewinn in den Wohnungen und einer größeren Freiheit bei einem etwaigen späteren Umbau führt. Durch die erneuerte Haustechnik und die optimierte Gebäudehülle können die Betriebskosten gesenkt und der Wohnkomfort erhöht werden.



Projektdaten
Bearbeitung | 2014 |
Ort | Lüneburg |
Leistung | Wettbewerb |
Wohnfläche | 795 m2 |
Auftraggeber | Lüneburger Wohnungsbau GmbH |